Bevor sich die Reproduktionszellen zusammen mit unserem Kurier auf den Weg von Klinik zu Klinik machen, ist es notwendig diese einzufrieren und Kyro-Reagenzgläsern oder speziellen Halmen abzulegen.
Das Einfrieren der Embryos, Spermien und Eizellen erfolgt dabei mit Hilfe der Kryokonservierung in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von -196 °C (langsames Einfrieren), oder durch die moderne Methode der Vitrifikation (schnelles Einfrieren), während der es innerhalb von ein paar Sekunden zu einer Abkühlung auf -196 °C kommt. Es werden dabei Medien mit einer hohen Dosis kryoprotektiver Stoffe verwendet, welche die Reproduktionszellen vor Beschädigung schützen.
Der Prozess des Einfrierens der Embryos
Embryos oder Blastocysten sind Keime zwischen der zweiten und achten Entwicklungswoche. In den Körper der zukünftigen Mütter werden sie meist am fünften oder sechsten Wachstumstag transferiert. Träger der Embryos sind dabei Halme (sog. Pejeten), die ein bis zwei Embryos tragen (sehr selten drei).
Im gleichen Wachstumsstadium werden die Embryos auch mit Hilfe der Vitrifikation für eine eventuelle weitere Verwendung eingefroren, für die es verschiedene Gründe haben kann:
- Wenn der erste IVF-Versuch erfolglos ist, sind dank der eingefrorenen Embryos Zellen für einen weiteren Versuch „zur Hand“.
- Wenn Sie ein weiteres Kind planen, müssen Sie sich nicht erneut einer Embryonenentnahme unterziehen.
- Wenn bei einem Partner droht, dass er in Zukunft unfruchtbar sein wird (z.B. wenn er sich einer Chemotherapie unterziehen soll), ist es auch vorteilhaft die Embryos einzufrieren.
Der Prozess der Entnahme und des Einfrierens der Spermien
Spermien können auf zwei Arten entnommen werden – auf natürliche Weise (Masturbation), oder chirurgisch direkt aus den Hoden (sog. TESE/MESA). Die zweite Art wird bei sehr niedriger Spermienkonzentration im Ejakulat benutzt.
Nach der Entnahme werden die Spermien im Verlauf mehrerer Stunden durch langsames Einfrieren eingefroren und ihre Träger sind Kyro-Reagenzgläser oder Halme, die einen etwas kleineren Durchmesser haben als für Embryos.
Der Prozesse der Entnahme und des Einfrierens der Eizellen
Die Eizellen oder Oocyten werden im Verlauf mehrerer Stunden nach der Entnahme schnellgefrostet – eine bestimmte Zeit reifen sie noch imInkubator. Die Entnahme wird durch eine Punktion (Stechen einer Nadel in den Körper) durchgeführt, bei welcher der Frau ca. 15-20 Eizellen entnommen werden. Die Frau wird zuvor mit Hormonen stimuliert, damit bei ihr mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen. Träger der Eizellen sind dabei Halme mit kleinerem Durchmesser, ähnlich wie bei den Spermien, und an einem Halm sind gewöhnlich 3-4 Eizellen (in Ausnahmefällen auch 5).